Hydraulik-Schnellkupplungen

Hydraulik-Schnellkupplungen – Allgemeine Informationen

Hochdruck-Schnellkupplungen lösen das Problem des schnellen Verbindens und Trennens von flexiblen Schläuchen. Die Verbindungen können schneller und einfacher hergestellt werden als bei Standardverschraubungen (Gewinde-, Flanschverbindungen), da sie manuell ohne Werkzeug durchgeführt werden können und meist nur das Einstecken des Steckers in die Buchse erfordern, wobei die Verriegelung der Verbindung automatisch durch einen Federmechanismus erfolgt. Als Verriegelungselement im Stecker dienen in der Regel Stahlkugeln. In vielen Fällen können die Verbindungen und Trennungen mit nur einer Hand bedient werden („Einhandbedienung“).

Der Einsatz von Schnellkupplungen erleichtert die Montage und ermöglicht bei Verwendung austauschbarer Module des Hydrauliksystems deren schnellen Austausch, wodurch Zeit und Kosten gespart werden.

Aufbau der hydraulischen Steckverbinder


Buchse: 1 – Gehäuse 2 – Sperrmechanismus (Sperrhülse, Feder, Kugeln) 3 – Dichtung (O-Ring, Stützring) 4 – Ventil (Pilz, Feder, Gehäuse) 5 – Ventildichtung (O-Ring)	Stecker: 6 – Gehäuse 7 – Ventil (Pilz, Feder, Gehäuse) 8 – Ventildichtung (O-Ring)

Typen von Schnellkupplungen

mit freiem Durchfluss	einseitig absperrend	beidseitig absperrend	beidseitig absperrend trocken absperrend (leak-free)

ohne Ventile	Ventil ausschließlich auf der Versorgungsseite (meist im Buchsenteil)	Ventil auf der Buchsen- und auf der Steckerseite	Ventil auf der Buchsen- und auf der Steckerseite, flache Stirnflächen („flat face“) und entsprechende Abdichtung

Normen

Hochdruck-Schnellkupplungen werden nach Normen oder nach Herstellerstandards gefertigt. Die am häufigsten in der Hydraulik verwendeten Normen sind:

ISO 7241-1 A (kurz ISO-A)
ISO 7241-1 B (kurz ISO-B)
ISO 16028 (kurz ISO-F)

Die Normen definieren die Maßanforderungen für Stecker und Buchsen, die Festigkeitsanforderungen (Betriebsdruck, Berstdruck) und andere (Durchfluss, Kupplungskraft, Leckgröße usw.). Die Maßanforderungen beziehen sich insbesondere auf das sogenannte Steckerprofil, also seine Form und Abmessungen. Die Fertigung einer Schnellkupplung nach dem gleichen Profil gewährleistet die sogenannte Austauschbarkeit, d.h. die Möglichkeit, eine Buchse und einen Stecker von verschiedenen Herstellern zu verbinden. Die Möglichkeit einer solchen Verbindung garantiert jedoch nicht die Beibehaltung aller funktionalen Eigenschaften des originalen Schnellkupplungssets (Buchse und Stecker vom selben Hersteller) und sollte entsprechend überprüft werden.

Weitere Besonderheiten der Hydraulikstecker

Druckeliminator

Die Verwendung einer Buchse oder eines Steckers mit Druckeliminator erleichtert die Verbindung einer Schnellkupplung, wenn im System ein hoher Restdruck vorhanden ist. Der Eliminator ist ein kleines Überdruckventil mit zwei kleinen Löchern, das in das Ventil der Buchse oder des Steckers eingebaut ist. Beim Verbinden der Schnellkupplung öffnet sich das Überdruckventil, und das Medium fließt durch die kleinen Löcher ab, was zu einem Abfall des statischen Drucks führt.

Buchse und Stecker ohne Eliminator	Ventil ohne Eliminator

Buchse und Stecker mit Eliminator	Ventil mit Eliminator

Für Schnellkupplungen nach ISO-F besteht die Möglichkeit, den Druckeliminator nur auf der Steckerseite zu verwenden. Im Stecker von ISO-F mit Druckeliminator befindet sich ein zusätzlicher Raum im Inneren des Gehäuses, in den das Öl unter Druck beim Verbinden mit der Buchse gelangt. Dies ermöglicht einen Abfall des statischen Drucks (im Leitungsbereich vom Stecker) und eine problemlose Verbindung der Schnellkupplung.

Buchse ohne Eliminator	Stecker ohne Eliminator

	Stecker mit Eliminator

Schutz vor versehentlichem Lösen

Das Lösen einer klassischen Schnellkupplung erfordert das Zurückschieben der Sperrhülse, die den Stecker in der Buchse fixiert. Um ein versehentliches Lösen zu verhindern, sind einige Schnellkupplungen mit einem Sicherungsmechanismus ausgestattet, der das Zurückschieben der Sperrhülse und somit das Lösen der Schnellkupplung verhindert. Diese Funktion wird durch einen zusätzlichen Sicherungsring (der in Richtung der Hülse geschoben und gedreht werden muss) oder einen Sicherungsstift (Sicherung durch Drehen der Hülse – Lösen nur bei korrekter Position der Aussparung in Hülse und Stift möglich) realisiert.

Sicherungsring	Sicherungsstift
ungesicherte Schnellkupplung	ungesicherte Schnellkupplung
gesicherte Schnellkupplung	gesicherte Schnellkupplung

„Push-pull“-Mechanismus

Die Verwendung einer Schnellkupplung in der „Push-pull“-Version schützt vor dem Reißen des flexiblen Schlauchs im Falle eines unbeabsichtigten Ziehens (z.B. wenn ein Traktor von der Sämaschine wegfährt, nachdem die mechanische Kupplung gelöst wurde, ohne die hydraulische Anlage zu trennen). Eine Voraussetzung für das korrekte Funktionieren des Mechanismus ist die Montage der Buchse am Gehäuse (Gehäuse) hinter der geriffelten Sperrhülse. Bei Zug am Schlauch löst sich die Schnellkupplung automatisch. Dies verhindert die Zerstörung der Hydraulikanlage und den möglichen Verlust von Öl. Es handelt sich um eine Art Schnellkupplung mit Notentriegelungsfunktion.

„One hand operation“ – Verbinden und Lösen mit einer Hand

Um eine standardmäßige Schnellkupplung zu verbinden, muss die Sperrhülse zurückgezogen und der Stecker in die Buchse gedrückt werden. Um den Bedienkomfort zu erhöhen, können einige Schnellkupplungen mit einer Hand verbunden (getrennt) werden. Das Prinzip solcher Schnellkupplungen besteht darin, dass nach dem Drücken des Steckers in die Buchse die Verbindung automatisch erfolgt. Um eine solche Schnellkupplung zu lösen, genügt es, die Sperrhülse zurückzuziehen, und der Stecker springt von selbst heraus.