Größere Flexibilität
Hydraulikschläuche, deren minimaler Biegeradius kleiner als der Standard ist.
Höhere Druckparameter
Hydraulikschläuche, deren maximales Betriebsdruck höher als die in den Normen angegebenen Anforderungen ist. Dies erhöht die Möglichkeit der Schlauchverwendung unter Beibehaltung des Sicherheitsfaktors, ohne den Durchmesser (z.B. auf einen kleineren) oder seinen Typ zu ändern (z.B. von einem mit zwei Drahtgeflechten auf einen Schlauch mit Spiraldrahtgeflechten).
Höhere Temperaturparameter
Hydraulikschläuche haben einen bestimmten Temperaturbereich, in dem sie arbeiten sollten. Für Schläuche mit Textilgeflechten (Typ 2TE, 3TE), kompakten Drahtgeflechten (1SC, 2SC, 1SN, 2SN) und für eine bestimmte Gruppe von Schläuchen mit Spiraldrahtgeflechten (4SP, 4SH) liegt dieser Bereich bei -40°C bis +100°C (kurzzeitig bis 125°C). Für Schläuche mit Spiraldrahtgeflechten, die unabhängig vom Durchmesser einen konstanten Druck haben (R12, R13, R15), liegt dieser Bereich bei -40°C bis +121°C (kurzzeitig bis 125°C). Es kann vorkommen, dass die Betriebstemperatur einer Hydraulikanlage höher ist als die für Standardhydraulikschläuche. Die Überschreitung der empfohlenen Temperatur ist nicht ratsam – dies führt zur Verhärtung des Gummis, was die Flexibilität der Schläuche einschränkt und das Auslaufen des Schlauchs an seinen Enden, wo die Armaturen angebracht sind (sog. Schwitzen), verursacht. In solchen Fällen wird die Verwendung von Schläuchen mit einem erweiterten Betriebstemperaturbereich empfohlen.
Größere Abriebfestigkeit
Gummi-Hydraulikschläuche, die nach Standardnormen hergestellt werden, haben eine begrenzte Abriebfestigkeit der äußeren Schicht. Die Abriebfestigkeitsprüfungen entsprechen der Norm EN ISO 6945. Diese definiert den Massenverlust bei einer bestimmten Anzahl von Zyklen und vertikaler Belastung (z.B. sollte bei Schläuchen des Typs 1SN und 2SN bei einer vertikalen Belastung von (25±0,5 N) der Massenverlust nach 2.000 Zyklen nicht mehr als 0,5 g betragen).
Um die Abriebfestigkeit der äußeren Schicht des Schlauchs zu erhöhen, wenden die Hersteller zusätzlich eine Beschichtung an (z.B. UHMWPE Ultra-high molecular weight PE – vernetztes Polyethylen). In diesem Fall ist die Verwendung zusätzlicher Schutzabdeckungen (z.B. Spiralen) nicht notwendig.
Größere Lebensdauer
Die Lebensdauer von Hydraulikschläuchen unter realen Betriebsbedingungen hängt von vielen Faktoren ab, von denen die wichtigsten sind:
- die Ermüdungsfestigkeit des flexiblen Schlauchs unter variablem Innendruck, Biegung sowie Änderungen der Innen- und Außentemperatur,
- die Alterungsbeständigkeit (natürlicher Verlust der mechanischen Eigenschaften des Schlauchmaterials),
- die Beständigkeit gegen äußere Beschädigungen.
Die Ermüdungsfestigkeit des Schlauchs kann durch eine hydraulische Prüfung mit pulsierendem Druck ohne Biegung oder mit gleichzeitiger Biegung getestet werden. Die Prüfmethoden sind in den Normen beschrieben (ISO 6803, ISO 6802, ISO8032). Die erforderliche Beständigkeit gegen pulsierenden Druck ist als Anzahl der Druckpulsationen (Impulse), die der Schlauch aushalten sollte, definiert und ist in der Norm für den jeweiligen Schlauchtyp festgelegt. Die Druckpulsationen sind sehr schnell (ca. 1Hz), der Prüfdruck von 100% bis 133% des maximalen Betriebsdrucks, und die Prüftemperatur erhöht (100°C). Die Ergebnisse der Prüfungen definieren nicht genau die Lebensdauer des Schlauchs unter realen Arbeitsbedingungen. Sie ermöglichen jedoch sicherzustellen, dass der Schlauch die Normenanforderungen erfüllt oder übertrifft und ermöglichen den Vergleich der Schläuche verschiedener Hersteller untereinander.
Die Lebensdauer von Hydraulikschläuchen wird durch viele externe und interne Faktoren beeinflusst. Angenommen, dass ein bestimmter Schlauch richtig nach den Arbeitsparametern (Druck, Temperatur, Medium usw.) ausgewählt wurde, stellt sich die Frage, wie lange der Schlauch arbeiten wird. An diesem Punkt der Schlauchauswahl können wir uns nur auf zusätzliche Informationen verlassen, die uns der Schlauchhersteller liefert. In diesem Fall können solche Informationen Daten zu Festigkeitsprüfungen (z.B. auf pulsierenden Druck) sein. Die Beständigkeit gegen pulsierenden Druck ist als Anzahl der Druckimpulszyklen definiert, die der Schlauch aushalten sollte, getestet nach dem in der Norm ISO 6803 festgelegten Verfahren.
Die Anforderungen der Norm EN853 für Schläuche des Typs 2SN sind ein Minimum von 200.000 Impulszyklen, die der Schlauch bei einem Pulsationsdruck von 133% des maximalen Betriebsdrucks aushalten sollte.
Die Anforderungen der Norm EN857 für Schläuche des Typs 4SH sind ein Minimum von 400.000 Impulszyklen, die der Schlauch bei einem Pulsationsdruck von 133% des maximalen Betriebsdrucks aushalten sollte.