Silikonschläuche

Silikonschläuche – allgemeine Informationen

Silikonschläuche werden aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften in einer Vielzahl von Industriezweigen eingesetzt, z.B. in der Pharmaindustrie, der Biotechnologie, der Medizin, der Lebensmittelindustrie, dem Maschinenbau, dem Bauwesen, der Energiewirtschaft und anderen.

Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Silikonschläuchen hängen von ihrer Zusammensetzung ab. Die große Vielfalt der von den Herstellern angebotenen Kautschuksorten, Füllstoffe, Vernetzungsmittel und anderer Mischungsbestandteile sowie die verschiedenen Verarbeitungsmethoden ermöglichen es, die Eigenschaften an die spezifischen Einsatzbedingungen und Kundenerwartungen anzupassen.

Zu den grundlegenden Eigenschaften von Silikonkautschuk gehören:

  • Beständigkeit gegen niedrige und hohe Temperaturen bei geringer Variabilität der physikalischen Eigenschaften,
  • dielektrische Durchbruchseigenschaften,
  • gute Oxidationsbeständigkeit,
  • physiologische Neutralität,
  • hohe Kompressibilität und Elastizität,
  • Reißfestigkeit,
  • Beständigkeit gegen Infrarot-, Ultraviolett- und UV-Strahlung sowie gegen Witterungseinflüsse,
  • beständig gegen Niederdruckdampf bis zu 3 atm. (Hochdruckdampf führt zu einer teilweisen Zersetzung des Silikons),
  • keine Beständigkeit gegen konzentrierte Säuren, Alkali und Erdölprodukte, die aromatische Verbindungen enthalten.

Schläuche auf Silikonbasis werden standardmäßig nach der Wasserstoffperoxidtechnik oder nach der Platinveredelungstechnik hergestellt. Einige fortgeschrittene Anwendungen erfordern Schläuche, die auf Platindornen hergestellt werden. Schläuche, die nach der Wasserstoffperoxid-Technologie hergestellt werden, werden durch Zugabe eines Wasserstoffperoxid-Katalysators zum Silikonelastomer und anschließendes gründliches Vermischen der beiden Substanzen zu einer homogenen Masse hergestellt. Schläuche, die nach der Platinveredelungstechnologie hergestellt werden, bestehen aus zwei gewichtsmäßig gleichen Teilen Silikonelastomer. Der erste Teil enthält den Platinkatalysator, der zweite Teil das Vernetzungsmaterial. Die beiden Substanzen werden dann gründlich vermischt, um eine homogene Masse (ohne Luftporen oder eine unerwünschte gelartige Konsistenz) zu erhalten. Jede der oben genannten Methoden hat Vor- und Nachteile.

Wasserstoffperoxid-Technologie:

VorteileNachteile
  • längere Lebensdauer der Schläuche bei der Verwendung mit einer Peristaltikpumpe,
  • geringere Sprödigkeit im Vergleich zu mit Platin verstärkten Schläuchen.
  • Einfache Anhaftung von Verunreinigungen,
  • Möglichkeit der Freisetzung von sauren Substanzen.

Platinveredelungstechnologie:

VorteileNachteile
  • bessere Visualisierung des Flusses,
  • weniger anfällig für Produktionsfehler (u.a. keine Lufteinschlüsse, einheitliche Silikonmasse, usw.),
  • geringe Menge an organischen Verunreinigungen.
  • kürzere Lebensdauer der Schläuche bei der Verwendung mit einer Peristaltikpumpe.

Aufgrund ihrer Anwendungen können Silikonschläuche wie folgt unterteilt werden:

  • Silikonschläuche für den allgemeinen Industriegebrauch, verwendet z.B. für Kühlung oder Heißluft in verschiedenen Industrieanlagen und Geräten, in Haushaltsgeräten. Hergestellt aus Silikonkautschuk als einheitliche, transparente oder halbtransparente Schläuche ohne Verstärkung oder mit textiler Verstärkung. Bestimmt für niedrige Betriebsdrücke von sehr gering (unter 1 bar) bis zu mehreren bar. Temperaturbereich von -60°C bis 200°C.
    • Versitec: hergestellt nach der Wasserstoffperoxid-Technologie. Beständig gegen UV-Strahlung, Sauerstoff und Ozon. Weit verbreitet in der Industrie und in Haushaltsgeräten. Erfüllt die Anforderungen der FDA und des BfR.
  • Silikonschläuche für Lebensmittelanwendungen, hergestellt durch Vulkanisation von Silikonkautschuk mit Wasserstoffperoxid oder Platin, als unverstärkte Schläuche oder mit textiler Verstärkung, gegebenenfalls mit einer Stahlspirale. Je nach Kautschuk und Verstärkung können sie transparent oder halbtransparent sein. Charakterisiert durch eine sehr glatte Innenfläche, die das Anhaften von Verunreinigungen verhindert. Bestimmt für niedrige Betriebsdrücke von sehr gering (unter einem bar) bis zu mehreren bar. Temperaturbereich von -60°C bis 200°C. Geeignet für Sterilisation mit verschiedenen Methoden (z.B. Dampf, Ethylenoxid, Strahlung). Konform mit den hygienischen Anforderungen der FDA, Pharmacopoeia, BfR, EC-Richtlinien.
    • Versilic: biologisch neutraler Schlauch hergestellt nach der Wasserstoffperoxid-Technologie. Erfüllt die Normen der FDA, BfR, USP (Kl.VI), ISO 10993-Qualitätsstandards.
    • Pharmatech: hydrophober Druckschlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie. Konform mit den Anforderungen der FDA, USP Kl.VI, Europäischen Pharmakopöe 3.1.9 und den Richtlinien CE 1935/2004 und CE 2023/2006 (GMP). Sicherheitsfaktor 3:1.
    • Silicone Star/D: Druckschlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie. Die innere Schicht des Schlauches ist extrudiert. Konform mit den Anforderungen der FDA 21 CFR 177.2600, USP Kl. VI, Europäischen Pharmakopöe 3.1.9, BfR XV A, Journal Officiel Brochure 1227 und den Richtlinien CE 1935/2004.
    • Silicone Star/ SD: Saug-Druck-Schlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie. Die innere Schicht des Schlauches ist extrudiert. Konform mit den Anforderungen der FDA 21 CFR 177.2600, USP Kl. VI, Europäischen Pharmakopöe 1.9, BfR XV, Journal Officiel Brochure 1227 und den Richtlinien CE 1935/2004.

Lebensmittelschläuche finden Sie auch in den Kategorien: Lebensmittelschläuche, TYGON® Schläuche, Teflonschläuche.

  • Schläuche für die Arzneimittelherstellung, Medizin und Biotechnologie, hergestellt aus reinsten Materialien unter „Cleanroom“-Bedingungen, durch Vulkanisation von Silikonkautschuk mit Platin, als unverstärkte Schläuche oder mit textiler Verstärkung, gegebenenfalls mit einer Stahlspirale. Je nach Material und Verstärkung können sie transparent oder halbtransparent sein. Charakterisiert durch eine extrem glatte Innenfläche, die das Anhaften von Verunreinigungen verhindert. Bestimmt für niedrige Betriebsdrücke von sehr gering (unter einem bar) bis zu mehreren bar. Arbeitstemperaturbereich von -62°C bis +260°C. Geeignet für Sterilisation mit verschiedenen Methoden (z.B. Dampf, Ethylenoxid, Strahlung, Autoklavieren). Konform mit hygienischen Anforderungen von FDA, Pharmacopoeia, BfR, EC-Richtlinien, Validierungsnormen bezüglich Extrahierbarkeit, Pyrogenität, Zytotoxizität und Hämolytizität. Hergestellt aus Silikon und anderen Materialien.
    • Sani-Tech STHT-R: Schlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie. Verwendet u.a. für den Transport von Blut und Geweben. Erfüllt die Anforderungen von USP XXIV (88) und USPXXIV (87) bezüglich biologischer Reaktivität, Biokompatibilitätszertifikat ISO 10993, FDA CFR 177.2600, USDA 3A, Europäische Pharmakopöe 3.1.9.
    • Sani-Tech STHT-C: Schlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie mit außergewöhnlicher Reinheit, besitzt eine dauerhafte, lasergravierte Kennzeichnung des Schlauchtyps und der Chargennummer LOT. Erfüllt die Anforderungen der FDA, USP Kl. VI, ISO 10993, Europäischen Pharmakopöe 3.1.9 und der Japanischen Pharmakopöe – Kapitel 51.
    • Sani-Tech ULTRA: Schlauch mit extrem niedriger Materialauslaugung und verlängerter Lebensdauer bei Anwendungen mit Peristaltikpumpen. Hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie.
    • Silicone Star / HD: Saug-Druck-Schlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie, UV- und ozonbeständig. Konform mit den Anforderungen 1935/2004 CE, FDA 21 CFR 177.2600, USP Kl. VI, Europäische Pharmakopöe 3.1.9, BfR XV, Journal Officiel Brochure 1227.
    • DYNAMIC Cleanroom-Platinum: Saug-Druck-Schlauch hergestellt nach der Platinveredelungstechnologie. Frei von tierischen Substanzen, Phthalaten, Adipaten und Materialien, die unter die Beschränkungen der Richtlinie EC 1907/2006 (REACH) fallen.
    • C-Flex: durchsichtiger, flexibler Schlauch aus einem patentierten thermoplastischen Elastomer. Geeignet für den Einsatz in Peristaltikpumpen. Nicht-toxisch, nicht-hämolytisch und nicht-pyrogen mit einem hohen Reinheitsgrad, leicht thermisch schweißbar.

Pharmazeutische und biotechnologische Anwendungen finden Sie auch in der Kategorie: TYGON® Schläuche, Teflonschläuche.

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FAQ – Silikonschläuche:

Wozu werden Silikonschläuche verwendet?

Silikonschläuche werden in einer Vielzahl von Industriezweigen eingesetzt, von der Übertragung von Heißwasser bis hin zu fortschrittlichen biotechnologischen Prozessen. Parameter, die auf die Anwendbarkeit von Silikonschläuchen hinweisen, sind die erhöhte Betriebstemperatur und die Notwendigkeit, die Flexibilität des Schlauches zu erhalten.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Möglichkeit der wiederholten Sterilisation dieser Schläuche in Autoklaven, was in Verbindung mit den erforderlichen Zulassungen wie FDA, möglicherweise USP Klasse VI oder ISO 10993 den Einsatz dieser Schläuche in Lebensmittel-, Pharma- und sogar Biotechnologieanwendungen ermöglicht. Wenn eine Validierung erforderlich ist (Dokumentation, die die Anwendbarkeit des Schlauchs in ultrareinen Anwendungen bestätigt), werden speziell ausgewählte Silikonschläuche u. a. für den Transfer von reinem Gewebe, Insulin, Krebsmedikamenten und Impfstoffen verwendet. Für diese kritischen Anwendungen sind Schläuche aus Platinkatalysator bei weitem die bessere Wahl als Wasserstoffperoxidkatalysator.

Je nach gewünschtem Betriebsdruck unterscheiden wir zwischen Niederdruck-Silikonschläuchen und, für höhere Drücke, geflochtenen Silikonschläuchen.

Nach welcher Technologie werden die VERSITEC- und VERSILIC-Silikonschläuche hergestellt?

Versitec- und Versilic-Silikonschläuche werden nach der Wasserstoffperoxid-Veredelungstechnologie hergestellt.

Wie können VERSITEC- und VERSILIC-Silikonschläuche sterilisiert werden?

Diese Schläuche können mit Dampf, Ethylenoxid oder Strahlung sterilisiert werden.

Welche Normen erfüllt der VERSILIC-Silikonschlauch?

Der VERSILIC-Silikonschlauch erfüllt die Qualitätsnormen der FDA, des BfR, der USP (Kl.VI) und der ISO 10993 (Toxizität, Reizung, Zytotoxizität, Hämolyse).

Welche Silikonschläuche können in biotechnologischen Prozessen verwendet werden?

Der C-Flex-Schlauch, der ungiftig, nicht hämolytisch und apirogen ist und eine hohe Reinheitsklasse aufweist, kann in biotechnologischen Prozessen verwendet werden. Darüber hinaus ist er leicht heißsiegelbar, was bei dieser Art von Verfahren wichtig ist.